Was ist Ergotherapie?
„So viel Hilfe wie nötig, so wenig Hilfe wie möglich!“
Ergotherapeuten arbeiten in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens mit kranken und beeinträchtigten Menschen aller Altersstufen. Sie wenden handwerklich-gestalterische Techniken an und setzen alltagsbewältigende Methoden ein, um physische sowie psychische Beeinträchtigungen zu behandeln und eine größtmögliche selbständige Lebensführung zu ermöglichen.
Die Ergotherapie ist eine aktive Behandlungsmethode, bei der der Patient unter Anleitung überwiegend selbst handelt.
Im Unterschied zur Krankengymnastik werden mittels handwerklicher-schöpferischer Arbeit gezielte, der jeweiligen Behinderung und des Alters entsprechende, individuelle Bewegungsanleitungen gegeben. Diese gleichen Störungen der Motorik, Sensorik und Wahrnehmung aus.
Demnach gehört die Ergotherapie, neben der Krankengymnastik und der Logopädie, zu den wichtigsten Heilmaßnahmen der Rehabilitation.
Allgemeine Tätigkeitsmerkmale:
- Ergotherapeutische Diagnostik
- Erstellung spezieller Therapiepläne
- Durchführung der Behandlung
- Versorgung mit Hilfsmitteln und Schienen
- Berufliche sowie soziale Rehabilitationsmaßnahmen
- Beratung von Patienten und Angehörigen
- Reflexion und Revision des therapeutischen Prozesses
- Organisation und verwaltende Tätigkeiten
1. Unfallchirurgie & Orthopädie
Wer wird behandelt? Personen mit Funktionsstörungen des Bewegungsapparates (z. B. Amputationen, Querschnittslähmung, Rheuma, Prothesenschulung).
Ziele: größtmögliche Selbstständigkeit, schmerzarme Bewegungen, Umtrainieren der Gebrauchshand, Gelenkbeweglichkeit verbessern.
Maßnahmen: motorisch-funktionelle Übungen, ADL-Training, Stumpfabhärtung, Schienenherstellung, Hilfsmittelberatung.
2. Neurologie
Wer wird behandelt? Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Traumata oder degenerativen Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, MS, Parkinson).
Ziele: Wiederherstellung körperlicher, geistiger, sozialer Selbstständigkeit; Kompensation bei bleibenden Einschränkungen.
Inhalte: sensorisches & motorisches Training, neuropsychologische Förderung, lebenspraktisches Training.
3. Geriatrie (Senioren)
Wer wird behandelt? Ältere Menschen mit Mehrfacherkrankungen aus den Bereichen Neurologie, Orthopädie, Innerer Medizin, Psychiatrie.
Ziele: Erhalt von Selbstständigkeit, Vermeidung von Isolation, Förderung geistiger & körperlicher Fähigkeiten.
Inhalte: Selbstversorgung, Hilfsmittelanpassung, funktionelle Therapie, neuropsychologisches Training, soziales Training.
4. Pädiatrie (Kinder)
Wer wird behandelt? Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Wahrnehmungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Lernproblemen u. v. m.
Ziele: Selbstständigkeit, Förderung motorischer & sensorischer Fähigkeiten, soziale Teilhabe, Lernstrategien.
Inhalte: Spiel, Bewegung, Alltagsverhalten, Elternberatung, therapeutische Begleitung.
5. Psychiatrie
Wer wird behandelt? Menschen mit psychischen Erkrankungen, Abhängigkeiten oder altersbedingtem Funktionsabbau.
Ziele: Förderung sozialer & emotionaler Fähigkeiten, Ausdruck, Selbstversorgung, Rückkehr in Alltag & Beruf.
Inhalte: kreative Techniken, lebenspraktisches Training, soziale Kompetenzentwicklung.
6. Ambulante Ergotherapie
Menschen jeden Alters mit Erkrankungen aus den genannten Fachbereichen erhalten ambulant Ergotherapie in der Praxis.
7. Arbeitstherapie
Wer wird behandelt? Menschen mit Einschränkungen ihrer Arbeitsfähigkeit.
Inhalte: Feststellung der Arbeitsfähigkeit, Wiedereingliederung, praktische Übungen zur Berufsförderung.